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Der 2. Platz bei den Suchmaschinen – wer reiht sich hinter Google ein?

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Der 2. Platz bei den Suchmaschinen – wer reiht sich hinter Google ein?

In Deutschland ist Google die ganz klare Nummer 1 unter den Suchmaschinen. Mit einem Marktanteil von 95,8 % (Quelle: luna-park.de) kann man hier fast schon von einem Monopol reden. Dennoch gibt es auch andere Suchmaschinen, die Google über kurz oder lang den Platz streitig machen möchten.

Einen Teil der Suchmaschinen, die sich aktuell die restlichen 4,2 % Marktanteil teilen, habe ich in der folgenden Aufzählung für Sie herausgesucht.

Anmerkung 1: In den einzelnen Fazits werden „nur“ die Vorteile gegenüber Google hervorgehoben. Der Rest folgt im Endfazit.

Anmerkung 2: In diesem Artikel wurden nur Suchmaschinen im „klassischen“ Stil beachtet. Suchmaschinen wie Pinterest, YouTube und Co. habe ich mal außen vor gelassen.

Konkurrenz Nummer 1 – Bing

Der ärgste Konkurrent von Google ist Bing. Die von Microsoft ins Leben gerufene Suchmaschine hat seit 2009 eine direkte Kooperation mit Yahoo und ist in den USA wesentlich präsenter und umfangreicher als in Deutschland und dem Rest Europas. Während Bing in den USA einen Marktanteil von immerhin 24,7 % (Quelle: statista.com) hat, kommt sie in Deutschland auf gerade mal 2,3 %.

Hinzu kommt, dass Bing als einzige Suchmaschine eine Alternative zu Google My Business bietet. Das „Local Pack“ von Bing hört auf den Namen Bing Places und bietet nahezu die gleichen Möglichkeiten wie Google My Business.

Mehr Informationen zu Bing Places gibt es hier.

Fazit:

Bing bietet mittlerweile eine gute Alternative zu Google. Mit Bing Places und Bing Maps wird zudem eine Alternative im lokalen Bereich geboten. Die Qualität der Ergebnisse ist natürlich immer Ansichtssache, aber ich persönlich bin mit den Google-Ergebnissen zufriedener.

 

bing als suchmaschine

 

Ecosia – die grüne Alternative

Ecosia ist eine der wenigen deutschen Suchmaschinen auf dem Markt. Die Suchergebnisse beruhen auf dem Bing-Algorithmus und weichen daher relativ stark von den Google-Ergebnissen ab. Die Passion der Ecosia-Gründer ist der Umweltschutz. Mit den Einnahmen, die über die Suchanzeigen generiert werden, werden neue Bäume in Burkina Faso gepflanzt.

Interessant ist zudem, dass Ecosia komplett transparent vorgeht und seinen Nutzern nichts aus der Unternehmensstruktur verheimlichen möchte. Im eigenen Blog unter Punkt 12 sehr interessant: https://de.blog.ecosia.org/50-grunde-ecosia-zu-nutzen/

Ecosia kann gerade den Trend zu mehr Umweltbewusstsein gut nutzen und daher auf der „grünen Welle“ mitschwimmen.

Fazit:

Da die Ergebnisse auf der Bing-Suche beruhen, haben Sie hier natürlich dieselben Ergebnisse. Im Gegensatz zu Bing steht hier jedoch ein „guter Gedanke“ im Fokus, was mich eher dazu bringen würde, Ecosia auch privat zu benutzen. Allerdings wäre eine Einbindung eines „Local Packs“ noch wünschenswert. Was nicht ist, kann aber ja noch werden.

 

ecosia die grüne alternative zu google

 

DuckDuckGo – die Datenschützer

Für alle, die viel Wert auf ihre Daten legen, bietet sich die Suchmaschine DuckDuckGo an. Die Gründer von DuckDuckGo werben mit dem Spruch: „Die Suchmaschine, die Sie nicht verfolgt!“. Der Anteil in Deutschland liegt aktuell (2018) bei 0,5 % und bei 0,6 % in den USA (2017).

Die amerikanische Suchmaschine wurde 2008 gegründet und wird heute immer noch von Gründer Gabriel Weinberg und einem Team aus gerade mal knapp 60 Mitarbeitern geführt (zum Vergleich: Google hatte 2018 weltweit 98.771 Mitarbeiter (Quelle: statista.de)).

Aktuell werden täglich knapp 35 Mio. Suchanfragen über DuckDuckGo beantwortet.

Fazit:

Im Test konnte ich mich mit DuckDuckGo jedoch nicht anfreunden, da zu viele Suchergebnisse auf Englisch waren und bei Synonymen oft der richtige Bezug nicht erkannt wurde. Im englischsprachigen Raum mag DuckDuckGo sicherlich besser funktionieren. Im deutschsprachigen Raum gibt es noch Nachholbedarf.

 

duckduckgo als sichere alternative zu google

 

Gexsi – die soziale Alternative

Bei Gexsi handelt es sich um eine Suchmaschine, die ebenfalls (wie Ecosia) ihren Sitz in Berlin hat. Der Name Gexsi steht für „Global Exchange for Social Investment“. Mit dem generierten Geld fördert das Unternehmen alle zwei Wochen eine neue soziale Einrichtung.

Gegründet wurde die Suchmaschine 2018 und hat daher auch noch keinen nennenswerten Marktanteil. Wir werden Gexsi für Sie dennoch weiterhin beobachten. Wie bei Ecosia beruhen die Suchergebnisse von Gexsi auf dem Bing-Algorithmus.

Da die Suchmaschine die identischen Ergebnisse wie Bing und Co. anzeigt, hat Gexsi „nur“ den sozialen Aspekt als Vorteil. Wer mit seinen Klicks soziale Einrichtungen und Start-ups fördern möchte, ist hier genau richtig.

Fazit:

Im Grunde kann ich hier das gleiche Fazit geben, das ich bereits bei Ecosia verwendet habe. Da die Suchergebnisse identisch sind, muss man sich hier nur zwischen Umweltschutz und sozialen Einrichtungen/Start-ups entscheiden. Auch hier: Privat werde ich definitiv Gexsi regelmäßig verwenden, gerade wegen des sozialen Aspekts, aber auch, um eine deutsche Suchmaschine zu unterstützen.

 

gexsi die soziale alternative zu google

 

Startpage – wer es diskret möchte

Bei Startpage handelt es sich ebenfalls um eine „diskrete“ Suchmaschine. Die eingegebenen Suchanfragen werden an Google weitergeleitet und dann auf der Startpage-Seite ausgespielt, wodurch Ihre Daten nicht an Google weitergeleitet werden.

Zudem gibt es auch die Möglichkeit, die gesuchten Webseiten anonym zu betreten.

Fazit:

Da die Suchergebnisse über Google ausgespielt werden, ist hier natürlich die „gewohnte“ Qualität gegeben. Dennoch haben wir hier (gerade über die anonyme Ansicht) wesentlich längere Ladezeiten. Und was wirklich nervig ist: Bei jedem Klick auf ein Suchergebnis öffnet sich ein neuer Browser.

 

startpage als alternative

 

Qwant – die Konkurrenz aus Frankreich

Bei Qwant handelt es sich um eine Suchmaschine aus Frankreich, die ebenfalls viel Wert auf Datenschutz legt. In Frankreich kam Qwant 2018 immerhin auf einen Marktanteil von 6 %, während sie in Deutschland allerdings noch keinen nennenswerten Marktanteil hat.

Im Jahr 2019 will Qwant in Deutschland expandieren und hat seinen ersten Stützpunkt hier eröffnet. Das Ziel von Qwant ist es zudem, mit dem „vernetzten Auto“ den großen Erfolg zu erreichen, was jedoch bisher bei der Automobilbranche auf wenig Interesse trifft, da die meisten Konzerne lieber mit Google kooperieren möchten.

Fazit:

Vom Userinterface ist Qwant sehr interessant und professionell aufgebaut. Die Suchergebnisse sind ebenfalls gut und man findet schnell die passende Webseite. Besonders interessant ist hier der „Donation Mode“, wo Sie selbst auswählen können, ob das über Sie eingenommene Geld an soziale Einrichtungen gespendet werden soll.

qwant die alternative aus frankreich

 

 

Yahoo – der abgestürzte Pionier

Der ehemalige Internetriese Yahoo wurde 2017 vom Medienkonzern Oath (auch Verizon Digital Network) übernommen. Mitte der 1990er-Jahre galt Yahoo! als einer der Internetpioniere und wuchs rasch zu einer der beliebtesten Webseiten. Anfang der 2000er-Jahre ging das Wachstum jedoch zurück und man verlor immer weiter an Marktanteilen.

Dennoch ist Yahoo immer noch auf Platz 6 der meist aufgerufenen Webseiten im Internet (hauptsächlich jedoch wegen E-Mail und News).

Fazit:

Im Test war ich von Yahoo eigentlich am meisten enttäuscht. Auf den ersten Blick dachte ich: „Oh Wow! Gar keine Anzeigenschaltung auf dem Keyword Suchmaschinenoptimierung?! Krass!“. Mit dem zweiten Blick dachte ich: „Okay. Das sind komische Suchergebnisse auf den ersten vier Plätzen.“ Und erst auf den dritten Blick wurde mir bewusst, dass einfach alle Suchergebnisse im Sichtfeld Anzeigen sind, aber gar nicht als Anzeigen markiert werden. Erst beim Scrollen kommt dann unten in hellem Grau die Anmerkung: „Suchergebnisse:“.

 

yahoo der abgestürzte pioneer

 

Da Yahoo mit Bing kooperiert, haben Sie hier wieder die identischen Suchergebnisse. Und da das Userinterface wesentlich irritierender ist als bei der Konkurrenz, sehe ich hier persönlich keinen Grund, Yahoo als Suchmaschine zu verwenden.

T-Online – voreingestellt und nie gelöscht

Die T-Online-Webseite gehört zur Deutschen Telekom AG und ist in Deutschland immer noch eine der größten und bedeutendsten Webseiten. Die Entstehung des Vorteils von t-online.de liegt schon ein paar Jahre zurück, denn Mitte/Ende der 2000er-Jahre war t-online.de bei allen DSL-Kunden als Startseite im Webbrowser eingestellt, weshalb insbesondere ältere Internetnutzer die t-online.de-Suche immer noch verwenden.

Fazit:

T-online.de als Suchmaschine kannte ich im Vorfeld natürlich, hatte ich aber nie als echte Alternative auf dem Schirm. Eigentlich ist das Userinterface auch sehr ansprechend, einen großen Kritikpunkt gibt es jedoch.

 

Auf den ersten Blick sehen Sie bei den Suchergebnissen NUR Anzeigen. Die organischen Treffer kommen erst beim Scrollen. Dieser Punkt stört mich leider so sehr, dass ich t-online.de privat nicht als Suchmaschine verwenden würde. Die prominenten Einbindungen rechts (Artikel und Videos) finde ich jedoch sehr ansprechend.

Web.de – die E-Mail-Suchmaschine

Web.de als Suchmaschine ist im Grunde identisch zur t-online.de-Suche. Die Ergebnisse werden über Google ausgespielt und die meisten Nutzer kommen über die E-Mail-Funktion. Doch auch hier werden die Anzeigen zu prominent ausgespielt. Ganze sieben (!!!) Anzeigen erscheinen bei dem Keyword „Suchmaschinenoptimierung“, daher für mich keine wirkliche Alternative.

 

 

Gesamtfazit

Ich persönlich sehe keinen Mehrwert in Bing, Yahoo, T-Online und Web.de. Die Suchergebnisse zu Google sind ähnlich, meiner Einschätzung nach jedoch schwächer. Zudem bietet Google wesentlich mehr Features an, was das vernetzte Arbeiten wesentlich einfacher gestaltet. Um als ernstzunehmende Alternative gehandelt zu werden, muss hier noch einiges investiert werden.

Anders sehe ich das bei den Suchmaschinen wie Ecosia, Gexsi und Qwant. Durch den sozialen Aspekt und „Gutes tun“ haben diese Suchmaschinen einen Vorteil, den die Konkurrenz nicht mitbringt. Ich persönlich würde hier öfter auf die „besseren“ Suchergebnisse von Google verzichten und auf eine der drei Suchmaschinen zurückgreifen. Ob das für Sie ebenfalls eine Option ist, müssen Sie natürlich selbst ausprobieren und abwägen.

Wer viel Wert auf Datenschutz legt, ist mit DuckDuckGo und Startpage gut beraten. Für mich liegt hier Startpage jedoch auf jeden Fall vor DuckDuckGo, da ich mit den Suchergebnissen bei DuckDuckGo mehr als unzufrieden war.

Wie bereits erwähnt, gibt es auch andere Arten von Suchmaschinen wie YouTube, Amazon und Co., die aber in diesem Artikel erst mal keinen Platz bekommen.

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